Wahlprogramm



Mein Wahlprogramm 2008


für die Universitäts- und Studentenstadt Erlangen



studenten.leben!erlangen.

Erlangen besitzt eine eng mit Wissenschaft und Studenten verknüpfte Geschichte und wird auch heute noch entscheidend von den 19.000 allein an den Erlanger Fakultäten der Friedrich-Alexander-Universität immatrikulierten Studentinnen und Studenten geprägt. Für die meisten Studierenden ist Erlangen innerhalb der Semester und vielfach auch in den Semesterferien der Lebensmittelpunkt. Ein großer Teil wohnt im Stadtgebiet, fast alle verbringen hier täglich einen Teil ihrer Freizeit, erhöhen die Kaufkraft und bereichern auch darüber hinaus überaus positiv das Stadtbild. Angehende Akademiker verleihen Erlangen ein junges, aufgeschlossenes und dynamisches Gesicht. Sie haben für die Stadt eine aktuelle wirtschaftliche Bedeutung, für den Einzelhandel ebenso wie für die Gastronomie. Sie sind zugleich einer der Träger der Zukunftsfähigkeit der Stadt Erlangen. Junge leistungsfähige Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus, die für ihr Studium nach Erlangen gezogen sind, können auch nach Abschluss ihres Studiums mit ihrem Wissen zur Prosperität Erlangens beitragen. Eine neue liebgewonnene Heimat motiviert zum Bleiben - sei es als Arbeitnehmer in einem der globalen und mittelständischen Betriebe, als Forscher an der Universität und den außeruniversitären Forschungsinstituten oder als Existenzgründer und Jungunternehmer.

Die Entscheidung zur Aufnahme und Fortführung eines Studiums ist neben der fachlichen und wissenschaftlichen Exzellenz der Universität ebenso von der Lebensqualität in der Stadt abhängig. Viele Studenten bewerten Lebensqualität dabei zum Teil jedoch nach anderen Maßstäben und Schwerpunkten als z.B. Berufstätige, Familien und Rentner. Ziel muss es daher sein, ein aktives Studentenleben im Einklang mit den berechtigten Interessen aller Bevölkerungsgruppen zu fördern. Dazu gehören schwerpunktmäßig die Bereiche der Gastronomie wie auch Angebote für Freizeit, Sport und Infrastruktur. Ein vielfältiges Studentenleben wird vor allem von Vereinen, Korporationen und Initiativen getragen und bereichert. Unterstützt werden muss daher gesellschaftliches und soziales Engagement von Einheimischen und Zugereisten gleichermaßen.

Grundlage aller Entscheidungen für eine weiterhin einladende gastronomische Landschaft (insb. Nachtleben) ist eine Vereinbarkeit mit den Interessen der Anwohner. Eine über die bestehende Situation hinausgehende Herausforderung wird die möglicherweise ansteigende Lärmbelästigung in den frühen Morgenstunden aufgrund der Auswirkungen des neuen Nichtraucherschutzgesetzes sein. Eine flächendeckende Verlängerung der Sperrzeit ist dafür jedoch keine Lösung, sondern schadet massiv dem Image Erlangens als lebendige Stadt. Zumindest die von Lokalen, Bars und Clubs getragene Altstadt sowie eher von Handel und Verkehr geprägte Straßenzüge sollen auch weiterhin davon ausgenommen werden. Vielmehr sollen „Weggehviertel“ sogar in diesen Bereichen konzentriert und ausgebaut werden. Dabei darf jedoch das stilvolle Stadtbild nicht durch einen Schilderwald von Imbissbuden und Eckkneipen zerstört werden. Parallel dazu muss beständig das Gespräch zwischen Stadt, Anwohnern, Wirten und Polizei geführt werden, um auf problematische Entwicklungen schnell reagieren zu können.

Einer Entscheidung interessierter Studenten für ein Studium an den Erlanger Fakultäten steht der mangelnde Wohnraum kleineren Zuschnitts entgegen. Die CSU will daher weiterhin den Bau von Wohnheimen und Privatwohnungen unterstützen und damit die Mietsituation auf einem verträglichen Niveau halten. Eine sinnvolle Anbindung von Neubauten an den öffentlichen Nahverkehr und die Vernetzung des öffentlichen Nahverkehrs mit den Hochschulstandorten ist ein wichtiger Aspekt studentenfreundlicher Infrastrukturpolitik. Ein erschwingliches Semesterticket, das auch in der vorlesungsfreien Zeit gültig sein muss, ist vor diesem Hintergrund ebenfalls anzustreben. Eine Zweitwohnungsteuer, die sich grundsätzlich studentenfeindlich auswirkt, darf auch in Zukunft in Erlangen nicht erhoben werden.

Insbesondere für internationale Studenten wollen wir ein aufgeschlossenes und hilfsbereites Erlangen. Die CSU setzt dabei auf die kompetente und flexible Verwaltung der Stadt, die Neuankömmlingen gerne unter die Arme greift. Eine enge Abstimmung von Ausländeramt der Stadt, Akademischen Auslandsamt der Universität und Studentenwerk wird angestrebt. Initiativen und Einrichtungen zur raschen Hilfe und Integration werden klar unterstützt.

Durch eine innovative Familienpolitik will die CSU gerade der Generation angehender Akademiker, wo eine mögliche Familiengründung meist kurz bevorsteht und in (leider noch zu) wenigen Fällen bereits sogar verwirklicht wurde, ermutigende Rahmenbedingungen setzen. Kinder sind unsere Zukunft und stehen daher im Fokus unserer Anstrengungen. Ein Kinderwunsch darf nicht in Konkurrenz zu Studium oder Karriere stehen! Der Erfolg unserer Arbeit wird unter anderem durch die Prognos-Studien 2007 mit Platz 4 im Zukunftsatlas und Platz 5 in der Familienfreundlichkeit an der Spitze aller 439 Städte und Kreise in Deutschland dokumentiert.

Gerade vor dem Hintergrund des geplanten Ausbaus Bayerischer Hochschulkapazitäten angesichts des Studentenhochs 2010/11 ist es wichtig, die Chancen der steigenden Studentenzahlen für eine Stärkung Nordbayerns in den technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen zu nutzen. Die Schaffung von bayernweit 38.000 neuen Studienplätzen macht auch die Realisierung einiger Neubauten notwendig. Nordbayern hat im Gegensatz zum Münchner Raum nach wie vor großen Ausbaubedarf in den vom Fachkräftemangel betroffenen akademischen Feldern wie Ingenieur- und Naturwissenschaften. Die geplante Investition zur Bewältigung des Studentenhochs ist dabei auf absehbare Zeit die letzte Möglichkeit, mit Landesmitteln in Erlangen größere Schritte zu gehen: Durch den Ausbau bereits vorhandener Keimzellen müssen in relevanter Größenordnung zusätzliche attraktive Zentren, in denen das Humboldtsche Ideal der Einheit von Forschung und Lehre verwirklicht wird, geschaffen werden.

Dabei soll besonders die regionale Wirtschaft eingebunden werden: Duale Studiengänge sind eine hervorragende Möglichkeit dazu. Die Stadt Erlangen muss aufbauend auf der ersten bereits erfolgten Kooperation besonders hier verstärkt zwischen der FAU und den Unternehmen vermitteln.

Neben der gemeinsamen Ausgestaltung von Studiengängen sollten die Unternehmen im Umfeld Erlangens auch darüberhinaus in die Pflicht genommen werden: Eine von Unternehmen und der Stadt getragene Stiftung soll Praktika in allen Bereichen des lokalen Studienangebots vermitteln. Unter den beteiligten Studenten sollen sich die betroffenen Unternehmen einen bestimmten Prozentsatz der engagiertesten - unabhängig von ihrer sozialen Herkunft - heraussuchen und ihnen bis zur Abschlussarbeit die Studienbeiträge finanzieren. So haben alle motivierten Studenten die Möglichkeit, über bisherige Stipendienprogramme hinaus einen Teil der Studienkosten zu erhalten, ohne direkt eine konkrete Gegenleistung zu erbringen. Dennoch haben die fördernden Unternehmen die Chance, das Interesse von zu ihnen passenden und qualifizierten Studenten zu wecken und einen kontinuierlichen Kontakt bis zum Eintritt ins Berufsleben sicherzustellen.

Wir werden weiterhin – soweit es die kommunalen Möglichkeiten zulassen – alles dafür tun, dass die Entwicklung der Friedrich-Alexander-Universität positiv unterstützt wird, angehende Studenten angelockt werden, diese Erlangen als studentenfreundliche Stadt schätzen lernen, vielleicht auch nach Abschluss des Studiums gerne in Erlangen bleiben und zum anhaltenden wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Aufschwung Erlangens beitragen.

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